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Man schreibt das Jahr
2022; die Stadt ist mit 40 Millionen Kampfsportlern
hoffnungslos überbevölkert. Es mangelt an elementaren
Ressourcen wie Prüfungsurkunden, Jahresmarken und bunten
Gürteln. Lediglich einige korrupte Vereinsvorsitzende und
reiche Sponsoren können sich abgestempelte Verbandsausweise und Farbgurte
aus Baumwolle leisten und leben in
ständiger Übergraduierung.
Der Karate-Doctor
X untersucht die Hochgürtelung des wohlhabenden
einflussreichen Dilettanten Z und kommt dahinter,
dass dieser nicht wie üblich von einem Antiprüfer
beschenkt wurde. Er bringt in Erfahrung, dass Z für Soylent
arbeitet, ein Zulieferer, der die Gürtelversorgung des Landes
kontrolliert. Die
Firma verkauft die künstlich hergestellten Gürtel
Soylent Grüngurt,
Soylent Gelbgurt und Soylent Orangegurt in großen
Mengen an graduierungsgeile
Anfängerkurse.
Seit neuestem ist
jedes Wochenende „Soylent
Grüngurt“-Tag. Der leuchtende und bügelfreie Soylent
Grüngurt (angeblich aus genmanipulierten Ziegelsteinen
hergestellt) findet reißenden Absatz, ist aber rationiert, so
dass nicht jeder versorgt werden kann. Daher müssen
speziell geschulte Fachverbandsfunktionäre regelmäßig
einschreiten, um Leute bei Gürtelprüfungen durchfallen zu
lassen.
Unterdessen werden immer mehr
Personen unter mysteriösen Umständen hochgegürtelt und
verschwinden kurz danach. Überraschend erfährt X, dass sein
Informant Y in einem so genannten Übergraduierungszentrum
seiner Budokarriere ein Ende bereiten will, da er die Wahrheit
über Gürtelprüfungen erfahren hat.
X dringt in die
Suppenküche der Mehrzweckhalle ein und sieht mit
eigenen Augen das Unfassbare: Die Danträger aus den
massenhaft genutzten Übergraduierungszentren werden zu Soylent
Grüngurt verarbeitet.
Nach einer Verfolgungsjagd
wird X angraduiert und schreit schwerverletzt: „Soylent
Grüngurt sind Antisenseis !“