Analystenbewertung
Die Ratingagentur ABC hat eine Studie über den X Verein
aus Y veröffentlicht. Bei dem von
Skandalen geprägten Verein habe eine Buchprüfung Fehlurteile von
über 1000 Graduierungen zu Tage gefördert. Das Ausmaß sei damit
größer als von den pessimistischsten Analysten
prognostiziert.
Die optisch günstige Bewertung des Vereins scheine nur
ein Buchungstrick gewesen zu sein. Man habe zwar vor Problemen bei
Anfängerkursen gewarnt und die Werbeanstrengungen verstärkt, jedoch
mussten hier Mittel für die Abwehr berechtigter Kritik
zweckentfremdet werden.
Der Verein sei hauptsächlich im Segment des klassischen
Ferien-Club-Budo positioniert. Regionale Schwerpunkte lägen bei dem
eigenen Standort und Satelliten in L, S und B.
Sämtliche Bewertungskriterien, die die Ratingagentur
überprüft hätte, würden auf eine eklatante Überbewertung des Vereins
hindeuten. So sei die schleichende
Übernahme von fremden Trainingsstätten ins Stocken geraten und lasse
Raum für Spekulationen über das Durchhaltevermögen des Managements
im Bereich Augenwischerei.
Die derzeitige Vereinsstrategie fokussiere sich auf den
Abbau budoorientierter Bereiche und Hebung der Margen in den
Sektoren Game und Fun. Die Besetzung von Marktlücken, wie die
kürzlich vorgestellten Produktneuerungen Event-Kihon, Family-Kata
und Wellness-Kumite, eröffne zwar mittelfristig ein Potential von 20
Braungurten, das aber durch den geplanten Abbau von
Problemmitgliedern kompensiert werden würde.
Darüber hinaus werde der von Verbraucherverbänden
geforderte Rückruf von Grüngurten und die Nachbesserungen im
Violett- und Braungurtbereich eine Belastung auf Jahre hinaus
darstellen.
Die größten Risiken des Vereins lägen aber
nach wie vor im Bereich informierter Mitglieder und eines
aufgeklärten Marktumfeldes.
Zwar habe der Verein mit dem kürzlich aufgelegten
Programm zur Kaltstellung inhaltsorientierter
Mitglieder einen wichtigen Schritt getan, die bestehende
Unsicherheit über das Verdummungspotential des Marktes bestehe
jedoch weiter. Ein Nachlassen der allgemeinen Gleichgültigkeit würde
hier katastrophale Auswirkungen haben.
Die Ratingagentur betont, dass nicht nur die Kombination
aller Risiken, sondern jedes einzelne eine Neubewertung
rechtfertige.
Vor diesem Hintergrund werde das langfristige Kursziel
für den Verein auf den 7. Kyu gesetzt und die Empfehlung „Panic“
ausgesprochen.
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