Die größten
Anti-Budo
Rekorde
2006
Liebe Zuschauer - herzlich willkommen zu unserer Sendung
„Die
größten Anti-Budo Rekorde“.
Wie auch im letzten Jahr haben wir wieder die interessantesten, die
wichtigsten, die ungewöhnlichsten und die schönsten
Spitzenleistungen zusammengestellt. Einige unserer Gäste werden
heute versuchen, noch während der Sendung die bestehenden
Bestleistungen
einzustellen.
Das Jahr neigt sich dem Ende, die Inkompetenz und
Scharlatanerie hat erfreulicherweise erneut zugenommen - und
das bedeutet viele
Rekorde.
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Bevor wir uns aber den ganz neuen Rekorden widmen, erst
einmal ein Rückblick auf die Top-Ten der immer noch unerreichten
Höchstleistungen der
Vergangenheit.
Platz 10 geht an den am stärksten überbewerteten Gelbgurt A aus ***. Eine in der
Geschichte der Rekorde einmalige Leistung, selbst auf diesem
Anfängerniveau noch ein Füllhorn voll von nicht für möglich
gehaltener Unfähigkeit ausschütten zu
können.
Auf
dem 9. Rang steht der Braungurt B aus
***, der sich beim Binden seines Gürtels selbst
gefesselt hat.
Platz 8 geht an den Schenkling C für das
Tragen des meisten Schmucks während einer Graduierung
und Platz 7 geht an den dafür verantwortlichen Antiprüfer
D.
Unser
Sportsfreund E aus *** wird für den
unrealistischsten Abstand bei einer Kumite Vorführung mit dem 6.
Platz belohnt. Seine Flucht in den Nebenraum mit anschließender
Kontertechnik gehört wohl zum absolut Lächerlichsten, was auf
diesem Gebiet jemals dargeboten
wurde.
Auf
Platz 5, und das nicht zum letzten mal, finden
wir den Scharlatan F aus ***, der
sich innerhalb eines Jahres am häufigsten
selbst als Meister bezeichnet
hat.
Platz 4 verdienten sich die Mitglieder G, H und I
der Mannschaft aus dem *** Anti-Dojo für das
wehleidigste Auftreten bei einer
Kata.
Auf
Platz 3 ist ein alter Bekannter gelandet, der sogenannte Gründan aus
***.
Nachdem er im alten Verband bei richtigen Prüfungen 48
mal bei Grüngurtprüfungen durchgefallen war, ist er nun in
unangefochtener Rekordzeit zum Schwarzgurt aufgestiegen. Ein
Doppelrekordhalter, der damit auch gleichzeitig den 2. Rang
belegt.
Und
jetzt kommen wir zum Spitzenreiter.
Für die meisten verschenkten
Graduierungen geht der Titel diesmal, wie auch schon in
den vergangenen Jahren, an den Antisensei F aus
***.
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Doch
nun zu den aktuellen
Rekordversuchen.
Wir
erinnern uns: Letztes Jahr wurde eine neue Kategorie testweise
vorgestellt und nach überwältigendem Zuspruch jetzt fest in
den Wettbewerb aufgenommen. Es ist die „Höchste
Fehleranzahl eines Danträgers in einer Unterstufenkata“.
Meine Damen und Herren - begrüßen Sie den Titelverteidiger Z, der seinen eigenen Rekord heute nochmals
überbieten will.
Z, wie haben Sie sich vorbereitet
?
Nun,
Kernpunkt war, wie bereits im letzten Jahr, das Training
bei führenden Antisenseis. Dort habe ich mir nicht nur neue
Fehler aneignen können, sondern auch jegliche Vorstellung
von Timing und Kime
verloren.
Sehr
schön. Ich erinnere noch einmal an die Regeln: Die Kata muss als
solche erahnbar sein. Z hat mittlerweile
seine Startposition auf der Bühne eingenommen, es kann
losgehen.
Heian Sandan
!
Herr Sandmann
%
Liebe Zuschauer, es beginnt und schon die
erste Technik strotzt nur so vor Fehlern, der Übergang zur
nächsten ist routiniert katastrophal und wird nur noch von der
Folgetechnik übertroffen. Die nächste Kombination ist wohl
das schlechteste, was --- aber betrachten wir die Vorführung
einige Zeit ohne Kommentar und lassen die Bilder für sich sprechen.
--------- unglaublich ------------ widerlich ------------ kann man den nicht
stoppen ------------ Wir nähern uns dem Ende der Kata, der
Mittelteil wurde seitenverkehrt ausgeführt und eine Kombination ganz
ausgelassen, die drei Kias wurden perfekt falsch platziert
und außerdem bei
allen eingeatmet, das zählt doppelt.
Jetzt unterdrückt unser Sportsfreund noch
mal alles, was er kann. ---- Oh, was ist das ? Das war knapp, da
hätte er fast eine Technik korrekt ausgeführt, das ist gerade noch
einmal gutgegangen, das hätte man leicht als Regelwidrigkeit
auslegen können. Bereits bei der vorletzten Technik erschlafft der
Kandidat
ansatzlos.
Yame
!
Uscha ?
Danke, und nun werden die Juroren die Fehlerauswertung
vornehmen, wir sind gespannt. Und da kommt auch schon das
Endresultat.
Das
offizielle Ergebnis lautet: 154 Fehler in 20 Techniken. Damit
ist der alte Rekord
eingestellt.
Gratulation, das ist eine Leistung, an der sich in Zukunft
wohl jeder Herausforderer schwer tun
wird.
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Jetzt
präsentieren wir Ihnen die nächste Kategorie, das immer beliebter
werdende „Vorbeischlagen aus geringster Entfernung“.
Qualifiziert für die Endausscheidung haben sich M und N, die
beide in der Vorausscheidung 50 Konkurrenten verfehlen
konnten.
M, war das schwer
?
Ja,
denn ich habe ursprünglich genaue Zieleinhaltung gelernt. Die
meisten der Mitbewerber kommen aus echten Anti-Dojos, wo das
konsequente Vorbeischlagen von Anfang an so gelehrt
wird.
N, haben Sie eine besondere
Trainingsmethode ?
Ja,
bei uns im Verein trainieren wir mit großen Kakteen, die einen
bunten Gürtel umgebunden haben. Dadurch wird jede zu
starke Annäherung sofort schmerzhaft bestraft - das
prägt.
Interessant. Während M und
N jetzt ihre Ausgangsstellungen
einnehmen, erinnere ich noch einmal daran, wie der Wettbewerb
abläuft. Die
beiden Kontrahenten stehen sich in halber Armlänge gegenüber und
führen abwechselnd Techniken aus. Die Regeln sind einfach: die
jeweils dilettantischste Ausführung bekommt einen Punkt, wer zuerst
zehn Punkte hat, gewinnt.
Und schon geht es los, M beginnt und schlägt
gekonnt vorbei, N kontert mit einer
gleichwertigen Technik, das ganze wiederholt sich, und noch einmal,
die beiden Kontrahenten liegen gleichauf. Nun wagt M einen Schlag zur Seite, der ungefährdet
vorbei geht.
Es folgt wieder die Technik von N, aber was
ist das, sein Arm mäandert und N haut sich
selbst auf die Nase, das ist die Entscheidung. ------- Sieger durch
technischen Selbst-KO ist N.
Gratulation
!
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Kommen wir jetzt zum Höhepunkt der Veranstaltung.
Unser nächster Wettbewerb ist einer, der von Anfang an dabei war und
noch immer die Herzen der Zuschauer erfreut. Es handelt sich um die
schlechtesten Einzeltechniken.
In der Unterkategorie „Schlechtester
Gerader Fußtritt“
begrüßen wir nun den Herausforderer P und
den bisherigen Rekordhalter, das
Hausschwein Bommel. Einige Fragen an den
Trainer.
Die
Graduierungen von Sensei Bommel - sind die echt
?
Ja,
wir sind auf die Idee gekommen, Bommel graduieren zu lassen, nachdem
wir sahen, wie die Gürtelprüfungen heutzutage ablaufen.
Gab
es da mal Probleme ?
Nein, eigentlich nicht. Bommel wurde angemeldet
und dann unter die anderen Prüflinge gemischt. Es hat kaum
jemand etwas gesagt. Außerdem hatte Bommel im Vergleich zu den
anderen Kandidaten selten die schlechtesten
Techniken.
Und
wie wir hörten, soll es noch
weitergehen.
Ja, als nächstes wird Bommel eine Prüferlizenz
erhalten.
Oink
!
Ist
das nicht ethisch fragwürdig
?
Nein, die Erfahrung lehrt, dass Bommel es auch
nicht schlechter macht, als die heutigen
Prüfer.
Wie
wurde Bommel trainiert ?
Bommel hat gelernt, mit seiner Vorderpfote
auf eine Taste zu drücken, um an Futter ranzukommen. Eine
besondere Motivation gab es dadurch, dass je schneller und stärker
der Tritt war, desto mehr Futter kam in den
Trog.
Außerdem hält Bommel ja auch noch den Rekord für den
durchdringendsten Kiai. Den werden wir gleich sicher auch noch
hören. Gibt es denn für das Kiai Training einen besonderen Trick
?
Da bin ich nach den neuesten tiefenpsychologischen
Methoden der Tierdressur vorgegangen. Während Bommel seine
Technik gemacht hat, haben wir ihm immer Dias von
Spanferkeln gezeigt und so den Kampfschrei motiviert. Je lauter der
Kiai war, desto schneller wurden die Bilder wieder entfernt.
Irgendwann hat er dann auch ohne unsere Hilfe automatisch beim
Treten laut gequiekt.
Ach
ja. Aber wenden wir uns zunächst wieder der Kategorie Schlechtester
Fußtritt zu. Die Wettbewerber sind auf der Bühne platziert und
Bommel beginnt. Der
schlechteste von drei Versuchen wird
gewertet.
Lassen wir wieder die
Bilder auf uns wirken. ------------------ Da sind in der Tat kaum
Unterschiede festzustellen. -------------------- Bommel scheint die
Lust zu verlieren. --------
Das wird knapp.
------- Kann es der Herausforderer noch schaffen? Und ------ er hat
sich beim Anheben des Beines mit der Hacke selbst ins Gemächt
getreten. Der Schrei erinnert an den des Schweins, das jetzt breit
zu grinsen
scheint.
WIe
ist die Wertung? ----- Die Schiedsrichter beraten sich
intensiv. --------- Die Entscheidung. --- Der Herausforderer hat
gewonnen, weil sich Bommel bei der Technikausführung nicht selbst
verletzt hat. Dazu
ein Kommentar des Trainers von
Bommel.
Das werden wir wohl in Zukunft intensiv auch so
trainieren.
Da
bleibt einem nur noch zu sagen - Das arme
Schwein.
Meine Damen und Herren, das war es mal wieder für heute.
Wir sind zuversichtlich, auch im nächsten Jahr erneut mit einer
Fülle von Unfähigkeit und Scharlatanerie beglückt zu werden.
Bis dahin - Auf Wiedersehen.