Antisensei
und die
Wunderlampe
Ein Antisensei
schlenderte am Strand entlang. Er hatte von
Wunderlampen gehört, deren Bewohner Wünsche erfüllen können.
Jetzt suchte er eine, um seine dringendsten Probleme lösen zu
lassen. Auf den Dünen und im Sand lagen etliche Exemplare herum,
große, kleine, einfarbige und bunte. Eine besonders große und
reich verzierte fiel dem Antisensei ins Auge und als er sich
näherte, meldete sich eine Stimme zu
Wort:
„Hallo,
ich bin der Flaschengeist, ich bin in dieser Lampe
gefangen. Du könntest mir einen Gefallen tun und mir
heraushelfen.
Dann
werde ich mich erkenntlich zeigen. Dazu muss man nur
die
Lampe sauberwischen. Keine Angst, ich bin eine
der am meisten
gewischten Lampen und habe viel Erfahrung und
bin überall sehr beliebt.“
Der Antisensei
rieb die Lampe erwartungsvoll sauber. Auf einmal stieg
Rauch auf und der Flaschengeist stand vor ihm, in prächtigen
traditionellen Gewändern, genau so, wie man es sich
vorstellte.
Der Flaschengeist sagte mit großer
Freundlichkeit:
„Du
hast drei Wünsche frei, die ich dir erfüllen werde.“
Der Antisensei dachte genau nach.
Jetzt bloß nichts Falsches
sagen.
Was wünschte er sich am
meisten
„Zuerst
wünsche ich, dass meine Fähigkeiten meiner Graduierung angepasst
werden.
Als zweites
wünsche ich, dass mich alle Leute
bewundern.
Und als
drittes wünsche ich, dass der Karate-Doctor sich mir
unterwirft.“
Der Geist
antwortete:
„Deine
Wünsche sollen erfüllt werden.“
Er sprach einige Zauberformeln und machte einige wilde
Bewegungen und
es gab einen lauten Knall und einen hellen Blitz. Auf einmal
hatte der Antisensei einen grünen Gürtel um, alle Leute liefen
vor ihm weg und der Karate-Doctor schipperte vor der
Küste auf einer großen
Yacht.
„Was
soll der Unsinn ?“
beschimpfte der Antisensei den
Flaschengeist.
„Du
machst nur leere Versprechungen. Du bist ja vollkommen unfähig
!“
Der Karate-Doctor
johlte von Bord seines
Schiffes:
„Der
ist bei den Geistern das, was du beim
Budo bist.
Das ist der Anti-Flaschengeist.“
© 2005
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Alternatives
Ende:
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„Was
soll der Unsinn ?“
beschimpfte der Antisensei den
Flaschengeist.
„Du
machst nur leere Versprechungen. Du bist ja vollkommen unfähig
!“
Der
Flaschengeist entgegnete:
„Mhh,
ja, meine Flasche ist eine der größten im Land und die Leute
reiben
gerne daran. Früher war das anders mit dem Wunscherfüllen,
aber
heute wollen alle Spaß haben. Wenn ich sagen würde, was ich
wirklich
erfüllen kann, werden die Leute verunsichert und dann komme
ich
nicht aus der Lampe raus und werde nicht bekannt. Und wem es
nicht
gefällt, der kann doch weitergehen und sich eine andere Lampe
suchen.“
Kommentar
Dieser Text enthält
Anspielungen, die nur im Zusammenhang mit einigen anderen Beiträgen
dieser Website verständlich sind,
oder wenn
man mit den Zuständen in bestimmten Vereinen vertraut
ist.
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